Edeltanne (Abies alba)

Zur Hauptsache in Süddeutschland ist die Weißtanne oder Edeltanne verbreitet. Ihre Nadeln sind flach, von oben dunkelgrün und von der Unterseite bläulichweiß. Die Weißtanne ist in Süddeutschland eine hochgeschätzte Trachtpflanze. Dort wandern die Imker in den Schwarzwald, den Bayrischen Wald, Frankenwald, in die Allgäuer Alpen etc. Mitte bis Ende Juli beginnt die Tracht und hält mitunter sogar bis in den Oktober hinein an. Von der Fichte können wir sagen, daß sie regelmäßig honigt; das ist bei der Tanne nicht der Fall. So kann es durchaus vorkommen, daß sie an einer Stelle honigt, an anderer Stelle dafür aber nicht. In der Regel ist der Ertrag bei der Tannentracht recht ergiebig, so um die 8 - 10 Pfund pro Tag sind da keine Seltenheit. In guten Trachtjahren ist somit ein durchschnittlicher Gesamtertrag von 50 kg durchaus die Regel. Einzelne Völker sind da auch durchaus in der Lage, ihre Leistung auf 75 kg und darüber zu steigern.

Im Norden Deutschlands, in reinen Weißkleegebieten, erleben wir ja bekanntlich ähnliches. Derartige Erträge kommen dort aber bei weitem nicht mit solcher Häufigkeit vor, wie das bei der Tannentracht im Süden des Landes der Fall ist. Starke Sonnenbestrahlung und Ostwinde mindern die Tracht, während Luftfeuchtigkeit und bedeckter Himmel durchaus förderlich wirken. Der Tannenhonig hält sich lange dünnflüssig und ist von daher leicht schleuderbar; er weist eine dunkelgrüne bis schwarze Färbung auf. Da er sehr viele Mineralien und Asche enthält, die von den Bienen im Darm aufgespeichert werden müssen und dann Ruhr erzeugen, eignet auch er sich nicht zur Überwinterung.

Fichte (Picea excelsa)

Die Fichte, die vielerorts auch als Rottanne bezeichnet wird, ist in erster Linie ein Baum des Gebirges. Im Flachland von daher nur selten anzutreffen. Somit hat er für die Bienenzucht im eigentlichen Sinne in Norddeutschland keine Bedeutung. Ab und an kommt es aber auch im Norden mal vor, daß der sog. Tannenhonig geerntet wird. In den Gebirgen Süddeutschlands ist das anders: Hier ist die Rottanne ein sicherer Honigspender, der auch bei kühlerem Wetter stets seinen Dienst versieht. Je nach der Höhenlage beginnt die Trachtzeit von April bis Juni und dauert meistens länger als vier Wochen. Die Fichtenquirlschildlaus ist hier für das Honigen der Fichte verantwortlich.

Fichtenhonig